Provenienz:
Garuda Propeller- Bau GmbH in Berlin, 1911-1914
Eigentümer:
Deutsches Technikmuseum Berlin
Dimensionen:
Durchmesser 2,5m
Die Luftschraube eines in Vergessenheit geratenen Herstellers stammt aus der Anfangszeit des Motorfluges und ist aufgrund der nach vorne geneigten Blätter konstruktiv und technisch sehr interessant. Der Propeller besteht aus sechs in der Dicke miteinander verleimten Brettlagen aus Nussbaum. Eine charakteristische Konstruktion der Garuda- Propeller ist die Vorwölbung der Blätter. Dadurch befinden sich die Spitzen der äußeren Blattenden nicht auf einer Linie mit der Nabe sondern, in Flugrichtung gesehen, vor dieser. Das Ziel dieser speziellen Konstruktionsweise ist es, die axiale Zugkraft an beiden Blättern (Vorbiegung) mit der Zentrifugalkraft (durch Rotation) zu neutralisieren. Die Ausführung dieser vorgeneigten Propellerform wurde durch Biegen realisiert. Das Ziel war es durchlaufende Brettlagen zu haben. Hierzu wurden die Brettlagen in konvexen Formen unter Spannung verleimt. Bezogen auf die Drehrichtung ist der Propeller ebenfalls mit Vorneigung konstruiert. Diese Vorneigung entsteht durch eine um den Achsenmittelpunkt herum leicht in Drehrichtung gespreizte Anordnung der einzelnen Brettlagen. Das Profil (Querschnitte) der Blätter basiert auf dem aerodynamischen Kenntnisstand der Zeit. In einer Bestandsaufnahme wurde der Propeller hinsichtlich seiner Konstruktion, der verwendeten Materialien, der Herstellungstechniken sowie des kunsthistorischen Kontext untersucht. Das Ziel der Restaurierung war es die Form wieder zu schließen. Es erfolgte eine Rückformung der deformierten Blattenden. Risse und Fehlstellen wurden geschlossen.