Gala Berline

Provenienz:
Potsdam

Eigentümer:
SPSG Berlin- Brandenburg

Dimensionen:
H 2450 / B 1800 / T 5200

Maßnahme:
Im Rahmen der Diplomarbeit an der FHP wurde ein Staatswagen des Typs Berline um 1780 vorgestellt. Der Wagen trägt das Wappen des Königreichs Preußen und entstammt dem Berlin- Potsdamer Marstall. Es erfolgte eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Substanz und der Wagen wurde hinsichtlich seiner Konstruktion, der verwendeten Materialien sowie der Herstellungs­techniken untersucht.
Aufgrund der Ergebnisse konnte eine Überarbeitung der Beschichtung im 19. Jahrhundert nach­gewiesen werden. Materialveränderungen an dieser Überarbeitung haben die Polychromie des Fahrzeuges verändert. In der Nachkriegszeit haben Plünderung und Vernachlässigung zu einer starken Schädigung des Objektes geführt. An die Dokumentation des Erhaltungszustands schließen sich Empfehlungen für konservatorische und restauratorische Interventionsmöglichkeiten an.

Luftschraube „Garuda“

Provenienz:
Garuda Propeller- Bau GmbH in Berlin, 1911-1914

Eigentümer:
Deutsches Technikmuseum Berlin

Dimensionen:
Durchmesser 2,5m

Maßnahme:
Die Luftschraube eines in Vergessenheit geratenen Herstellers stammt aus der Anfangszeit des Motorfluges und ist aufgrund der nach vorne geneigten Blätter konstruktiv und technisch sehr interessant. Der Propeller besteht aus sechs in der Dicke miteinander verleimten Brettlagen aus Nussbaum. Eine charakteristische Konstruktion der Garuda- Propeller ist die Vorwölbung der Blätter.  Dadurch befinden sich die Spitzen der äußeren Blattenden nicht auf einer Linie mit der Nabe sondern, in Flugrichtung gesehen, vor dieser. Das Ziel dieser speziellen Konstruktionsweise ist es, die axiale Zugkraft an beiden Blättern (Vorbiegung)  mit der Zentrifugalkraft (durch Rotation) zu neutralisieren. Die Aus­führung  dieser vorgeneigten Propellerform wurde durch Biegen realisiert. Das Ziel war es durchlaufende Brettlagen zu haben. Hierzu wurden die Brettlagen in konvexen Formen unter Spannung verleimt. Bezogen auf die Drehrichtung ist der Propeller ebenfalls mit Vorneigung konstruiert. Diese Vorneigung entsteht durch eine um den Achsenmittelpunkt herum leicht in Drehrichtung gespreizte Anordnung der einzelnen Brettlagen. Das Profil (Querschnitte) der Blätter basiert auf dem aerodynamischen Kenntnisstand der Zeit. In einer Bestandsaufnahme wurde der Propeller hinsichtlich seiner Konstruktion, der verwendeten Materialien, der Herstellungs­techniken sowie des kunsthistorischen Kontext untersucht. Das Ziel der Restaurierung war es die Form wieder zu schließen. Es erfolgte eine Rückformung der deformierten Blatt­enden. Risse und Fehlstellen wurden geschlossen.